Aus der Mainzer Kulturgeschichte
Die Fleischwurst und das Stadtwappen
Die Mainzer waren schon immer sehr realistische Zeitgenossen. Davon zeugt auch ihr bekanntes Motto: „Esse muß mer, geschaft habbe mer gleich.“ Unter den vielen guten Sachen, mit denen ein echter Mainzer seinen anstrengenden Alltag bewältigt, ist eine von besonderer Bedeutung – die Fleischwurst. Sie spielt auch kulturgeschichtlich eine bedeutende Rolle bei der Entstehung des Mainzer Stadtwappens. Darüber gibt es etliche gelehrte Abhandlungen, aber Historiker wissen nicht immer etwas von den tatsächlichen Hintergründen. Das Mainzer Wappen geht nämlich zurück auf Nepomuk den Gefräßigen, einen Bischof um die Jahrtausendwende, dessen Name allerdings aus verständlichen Gründen aus der Stadtchronik getilgt wurde. Nepomuk der Gefräßige war kein Gelehrter und noch nicht einmal besonders fromm. Nein, er ging in die Mainzer Geschichte durch seine unbezähmbare Vorliebe für jene kreis- oder hufeisenförmige zusammengebundenen und mit einer schmackhaften Masse gefüllten Schläuche, die man Fleischwurstringel nennt. Er war seiner Sucht derart verfallen, dass er seine Macht ausspielte und die Stadtväter dazu brachte, zwei dieser Ringel übereinander und mit den Enden zusammengelegt im Stadtwappen zu zeigen. Da man aber im Laufe der Jahrhunderte zu der Einsicht kam, dass solche übertriebenen weltlichen Neigungen einem geistlichen Fürsten nicht wohl anstanden, hat man die Ringel mit Speichen versehen, das Bild hier und da verändert, bis schließlich das Rad übrigblieb, das die Nepomukeische Schandtat verbarg. Was allerdings blieb, ist die Vorliebe der Mainzer für gutes Essen. Wir fühlen uns dieser Tradition verpflichtet und deswegen werden wir Ihnen auch weiter das bieten, was Sie von uns erwarten dürfen: einwandfreie Qualität, reichhaltige Auswahl und freundliche Bedienung.
Ihre Metzgerei Josef Walz