Fleischerhandwerk mit zeitgemäßen Angeboten für veränderte Verzehrsgewohnheiten
Die Verzehrsgewohnheiten der Menschen in Deutschland sind in einem starken Wandel begriffen. Die traditionelle Mahlzeit, in der eigenen Küche selbst zubereitet und am „Familientisch“ gemeinsam verzehrt, verliert zunehmend an Bedeutung. Gründe hierfür sind unter anderem die steigende Anzahl von Singlehaushalten – in Frankfurt am Main zum Beispiel sind dies 50,6 Prozent – sowie die sinkende Bereitschaft, viel Zeit in der Küche zu verbringen. Gefragt sind also Convenience-Produkte, Gerichte, die schnell und einfach zubereitet werden können, und trotzdem von hoher Qualität sind.
Aber auch der Außer-Haus-Verzehr nimmt zu: Durchschnittlich vier Mal in der Woche geht man in Deutschland ins Restaurant oder an die Imbissbude. Das bedeutet, dass bereits 33 Prozent des Nahrungsbedarfs außer Haus gedeckt werden, wobei die Entwicklung nach oben zeigt: Im Jahr 2010 wird dieser Wert schätzungsweise bei 50 Prozent liegen. Da auch hier zunehmend die kleine Mahlzeit zwischendurch nachgefragt wird und immer weniger das vollständige Menu im Restaurant, ist es vor allem der Fast-Food-Bereich in seinen verschiedenen Ausprägungen, der vom wachsenden Markt der Außer-Haus-Verpflegung, im Jahr 2002 hat er rund 100 Milliarden Euro umfasst, besonders profitiert.
Das Fleischerhandwerk hat sich auf diese veränderten Verzehrsgewohnheiten eingestellt und sein Angebot entsprechend optimiert. So bieten bereits zwei Drittel aller Fleischer-Fachgeschäfte ihren Kunden originäre Convenience-Produkte an. Hinzugezählt werden können hierbei jedoch auch noch die fertigen Feinkostsalate, die bei 91 Prozent der Betriebe Bestandteil des Sortiments sind.
Gleiches gilt für den Party- und Plattenservice, der bei 86 Prozent der Metzgereien ein wichtiges Standbein der Geschäftstätigkeit geworden ist. Denn hier werden nicht nur Großveranstaltungen, sondern – Stichwort „Dinner for two“ – ebenso stilvolle Essen in Privathaushalten ausgerichtet.
Aktiv ist das Fleischerhandwerk auch im Bereich des Außer-Haus-Verzehrs. Neben der traditionellen, bei etwa 1.500 Betrieben vor allem in Süddeutschland noch existenten Kombination von Metzgerei und Gaststätte ist die „Heiße Theke“ zum wichtigen Bestandteil vieler Fleischer-Fachgeschäfte geworden: Der Anteil der Betriebe, die stationäre Imbisseinrichtungen, mittels Stehtischen, Imbissecken oder sogar separater Imbiss-Stuben anbieten, beträgt rund 44 Prozent. Insgesamt wird hier – beginnend schon beim Frühstück – ein Umsatz von 933 Millionen Euro erzielt, was etwa sechs Prozent des Gesamtumsatzes entspricht. Das Sortiment ist dabei sehr breit und geht über den Klassiker Bratwurst weit hinaus. Selbst „front-cooking” im Wok kann heute in Fleischer-Fachgeschäften angetroffen werden.